Viele Steuerberater kennen das Problem: Die Leistung ist erbracht, doch das Honorar bleibt offen. Damit aus offenen Forderungen kein finanzielles Risiko wird, sind klare Prozesse und rechtliche Mittel entscheidend. Inkasso für Steuerberater ist mehr als die letzte Eskalationsstufe. Mit klaren Zahlungsbedingungen, einem strukturierten Mahnwesen und anwaltlicher Unterstützung sichern Sie Liquidität und reduzieren Ausfälle – rechtssicher und effizient.
Warum Honorarausfälle bei Steuerberatern häufig sind
Verspätete Zahlungen haben viele Ursachen: Liquiditätsengpässe, organisatorische Probleme oder bewusstes Hinauszögern. Häufig fehlt es in Kanzleien an klar definierten Prozessen. Eine konsequente Linie schützt die Planbarkeit und verhindert unnötige Außenstände.
Inkasso vs. eigenes Mahnwesen
Zunächst reichen oft freundliche Erinnerung, formale Mahnung und Fristsetzung. Bleibt die Zahlung aus, stehen zwei Wege offen:
- Inkassounternehmen: Mahnen und verhandeln Raten, aber keine Rechtsberatung oder Klage.
- Rechtsanwalt: Rechtliche Prüfung, Verhandlungen, Mahnverfahren und Klage aus einer Hand. Anwaltskosten sind bei Verzug regelmäßig ersatzfähig.
Gerichtliches Mahnverfahren – schlank und wirksam
- Antrag beim Mahngericht stellen
- Erlass des Mahnbescheids
- Widerspruchsfrist abwarten
- Vollstreckungsbescheid beantragen (falls kein Widerspruch)
Mit dem Vollstreckungsbescheid verfügen Sie über einen vollstreckbaren Titel und können z. B. den Gerichtsvollzieher beauftragen.
Verjährungsfristen beachten
Die regelmäßige Verjährung beträgt 3 Jahre (§ 195 BGB). Sie startet mit Ablauf des Jahres, in dem die Forderung entstanden ist. Beispiel: Ein Honorar aus Juli 2022 verjährt am 31.12.2025. Wer zu spät reagiert, riskiert den kompletten Forderungsausfall.
Praxis-Checkliste: So sichern Sie Honorare
- Klar formulierte Vergütungsvereinbarungen (schriftlich, transparent)
- Konsequente Zahlungsfristen und automatisierte Erinnerungen
- Saubere Dokumentation (Mandatsvertrag, Rechnung, Mahnungen)
- Anwalt frühzeitig einschalten – starke Signalwirkung, rechtssicherer Prozess
FAQ
Darf ein Steuerberater einen Anwalt einschalten?
Ja. Befindet sich der Mandant im Zahlungsverzug (z. B. nach Mahnung oder Fristablauf), sind Anwaltskosten regelmäßig als Verzugsschaden ersatzfähig.
Inkasso oder Anwalt – was ist sinnvoll?
Für unstreitige Standardfälle kann Inkasso genügen. Bei streitigen, komplexen oder verzögerten Sachverhalten bietet der Anwalt die umfassendere Lösung – inkl. Klage.
Wie schnell ist das Mahnverfahren?
Oft deutlich schneller als eine Klage. Bei ausbleibendem Widerspruch ist der Vollstreckungsbescheid zügig erreichbar – ein vollstreckbarer Titel.
Wir begleiten Steuerberater von der Mahnung bis zur Vollstreckung – pragmatisch, schnell, rechtssicher.
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